Kundenorientierung wurde zu einem Prinzip der Unternehmensführung aufgrund mehrerer Umweltfaktoren, die sich im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelt haben: 1. **Marktsättigung und Wettbewerb**: In vielen Branchen erreichten die Märkte eine Sättigung, was zu einem intensiveren Wettbewerb führte. Unternehmen mussten sich stärker auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden konzentrieren, um sich von der Konkurrenz abzuheben. 2. **Globalisierung**: Die Globalisierung öffnete Märkte und erhöhte den Wettbewerb auf internationaler Ebene. Unternehmen mussten ihre Strategien anpassen, um in verschiedenen kulturellen und wirtschaftlichen Kontexten erfolgreich zu sein. 3. **Technologischer Fortschritt**: Fortschritte in der Informationstechnologie und Kommunikation ermöglichten es Unternehmen, detaillierte Daten über Kundenpräferenzen und -verhalten zu sammeln und zu analysieren. Dies führte zu einer personalisierten Kundenansprache und besseren Serviceleistungen. 4. **Veränderung der Konsumentenverhalten**: Konsumenten wurden anspruchsvoller und informierter. Sie erwarteten höhere Qualität, besseren Service und maßgeschneiderte Produkte. Unternehmen mussten darauf reagieren, um Kunden zu gewinnen und zu halten. 5. **Soziale Medien und Internet**: Mit dem Aufkommen des Internets und sozialer Medien erhielten Kunden eine Plattform, um ihre Meinungen und Erfahrungen öffentlich zu teilen. Dies erhöhte den Druck auf Unternehmen, kundenorientiert zu handeln, um positive Bewertungen und Mundpropaganda zu fördern. Der Übergang zur Kundenorientierung als Prinzip der Unternehmensführung begann in den 1950er und 1960er Jahren, als Marketingkonzepte wie das Marketing-Mix und die Marktforschung an Bedeutung gewannen. In den 1980er und 1990er Jahren wurde die Kundenorientierung durch die Verbreitung von Total Quality Management (TQM) und Customer Relationship Management (CRM) weiter verstärkt.