Hochlegierte Stähle und unlegierte Stähle verhalten sich beim Anlassen unterschiedlich aufgrund ihrer chemischen Zusammetzung und der damit verbundenen Eigenschaften. 1. **Hochlegierte Stähle**: Diese Stähle enthalten eine Vielzahl von Legierungselementen Nickel, Chrom, Molybdän oder Vanadium. Diese Elemente verbessern die Härte, Korrosionsbeständigkeit und Temperaturbeständigkeit. Beim Anlassen hochlegierter Stähle erfolgt oft eine Stabilisierung der Martensitstruktur, was zu einer hohen Festigkeit und Zähigkeit führt. Die Anlasstemperaturen sind in der Regel höher, und die Legierungselemente können die Bildung von Karbiden fördern, was die Eigenschaften des Stahls weiter verbessert. 2. **Unlegierte Stähle**: Diese Stähle bestehen hauptsächlich aus Eisen und Kohlenstoff. Beim Anlassen unlegierter Stähle wird die Martensitstruktur in eine weichere, duktilere Phase umgewandelt, was zu einer Reduzierung der Härte führt. Die Anlasstemperaturen sind in der Regel niedriger als bei hochlegierten Stählen, und die Veränderungen in der Mikrostruktur sind weniger komplex. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass hochlegierte Stähle beim Anlassen eine stabilere und oft vorteilhaftere Mikrostruktur entwickeln können, während unlegierte Stähle tendenziell eine einfachere Umwandlung durchlaufen, die auf eine Erhöhung der Zähigkeit abzielt.