Das Vorkommen der Stieleiche (Quercus robur) stimmt oft nicht mit ihrem physiologischen Optimum überein, weil verschiedene ökologische und biotische Faktoren ihr Verbreitungsmuster beeinflussen. Hier sind einige Gründe dafür: 1. **Konkurrenz**: In vielen Gebieten wird die Stieleiche von anderen Baumarten verdrängt, die besser an die lokalen Bedingungen angepasst sind oder schneller wachsen. Dies kann dazu führen, dass die Stieleiche in suboptimalen Habitaten überlebt, wo der Konkurrenzdruck geringer ist. 2. **Klimatische Bedingungen**: Das physiologische Optimum der Stieleiche liegt in gemäßigten Klimazonen mit ausreichend Niederschlag und milden Temperaturen. In vielen Regionen, in denen die Stieleiche vorkommt, können die klimatischen Bedingungen jedoch von diesen optimalen Werten abweichen, was ihr Wachstum und ihre Verbreitung einschränkt. 3. **Bodenbeschaffenheit**: Die Stieleiche bevorzugt tiefgründige, nährstoffreiche Böden. In vielen ihrer Verbreitungsgebiete findet man jedoch auch weniger ideale Bodenverhältnisse, wie z.B. sandige oder tonige Böden, die ihr Wachstum beeinträchtigen können. 4. **Menschliche Einflüsse**: Landnutzung, Forstwirtschaft und andere menschliche Aktivitäten haben die natürlichen Lebensräume der Stieleiche verändert. Dies kann dazu führen, dass sie in Gebieten vorkommt, die nicht ihrem physiologischen Optimum entsprechen, weil ihre bevorzugten Habitate zerstört oder verändert wurden. 5. **Störungen und Anpassungsfähigkeit**: Die Stieleiche ist eine relativ anpassungsfähige Art und kann in einer Vielzahl von Umgebungen überleben, auch wenn diese nicht optimal sind. Sie kann sich an verschiedene Störungen wie Feuer, Überschwemmungen oder Windwurf anpassen, was ihr Vorkommen in suboptimalen Habitaten ermöglicht. Diese Faktoren zusammen führen dazu, dass das tatsächliche Vorkommen der Stieleiche oft nicht mit den Bedingungen ihres physiologischen Optimums übereinstimmt.