Schaden Hagelabwehrprozesse der Umwelt?

Antwort

Hagelabwehr-Prozesse, wie sie in einigen Regionen eingesetzt werden, zielen darauf ab, die Bildung großer Hagelkörner zu verhindern oder zu reduzieren. Am häufigsten wird dabei das sogenannte „Hagelflieger“-Verfahren genutzt, bei dem Silberiodid oder andere Substanzen in Gewitterwolken eingebracht werden, um die Kristallisation von Wassertröpfchen zu beeinflussen. **Mögliche Umweltauswirkungen:** 1. **Silberiodid:** Silberiodid ist das am häufigsten verwendete Mittel. Studien zeigen, dass die eingesetzten Mengen im Vergleich zu natürlichen Silberkonzentrationen in der Umwelt sehr gering sind. Bisher gibt es keine eindeutigen Hinweise darauf, dass die verwendeten Mengen von Silberiodid in der Hagelabwehr zu schädlichen Umweltwirkungen führen. Allerdings ist Silber ein Schwermetall, das in hohen Konzentrationen toxisch für Wasserorganismen sein kann. Weitere Informationen: [Umweltbundesamt – Hagelabwehr](https://www.umweltbundesamt.de/themen/hagelabwehr) 2. **Wetterbeeinflussung:** Die gezielte Beeinflussung von Wetterprozessen ist umstritten. Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse, dass die Hagelabwehr das regionale Klima oder den natürlichen Wasserkreislauf in relevantem Ausmaß verändert. 3. **Andere Methoden:** Manche Hagelabwehrsysteme nutzen bodengestützte Generatoren, die ebenfalls Silberiodid freisetzen. Auch hier gelten die oben genannten Einschätzungen. **Fazit:** Nach aktuellem Stand der Wissenschaft sind die Umweltauswirkungen der Hagelabwehr mit Silberiodid bei den üblichen Einsatzmengen als gering einzustufen. Eine vollständige Unbedenklichkeit kann jedoch nicht garantiert werden, und die langfristigen Effekte werden weiterhin erforscht. Kritisch gesehen wird vor allem der Eingriff in natürliche Wetterprozesse und die ethische Frage, ob und wie weit der Mensch das Wetter beeinflussen sollte.

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