HVO100 (Hydrotreated Vegetable Oil) ist ein biogener Kraftstoff, der aus pflanzlichen Ölen und tierischen Fetten hergestellt wird. Er hat viele Vorteile, darunter eine hohe Cetanzahl und eine saubere Verbrennung. Allerdings gibt es einige technische und wirtschaftliche Gründe, warum HVO100 nicht einfach mit Additiven versehen wird, um ihn für alle Dieselmotoren geeignet zu machen: 1. **Kompatibilität mit bestehenden Motoren**: Nicht alle Dieselmotoren sind für die Verwendung von HVO100 ausgelegt. Ältere Motoren und solche, die nicht speziell für biogene Kraftstoffe entwickelt wurden, könnten Probleme mit Dichtungen, Schläuchen und anderen Komponenten haben, die nicht für die chemischen Eigenschaften von HVO100 ausgelegt sind. 2. **Additive allein reichen nicht aus**: Während Additive bestimmte Eigenschaften des Kraftstoffs verbessern können, können sie nicht alle Unterschiede zwischen HVO100 und herkömmlichem Diesel ausgleichen. Zum Beispiel kann die Viskosität, die Schmierfähigkeit und die chemische Stabilität von HVO100 anders sein als bei herkömmlichem Diesel. 3. **Kosten**: Die Entwicklung und Herstellung von Additiven, die HVO100 für alle Dieselmotoren geeignet machen, könnte teuer sein. Diese Kosten würden wahrscheinlich an die Verbraucher weitergegeben, was den Preis des Kraftstoffs erhöhen würde. 4. **Regulatorische Hürden**: In vielen Ländern gibt es strenge Vorschriften für Kraftstoffe, die auf dem Markt verkauft werden dürfen. Diese Vorschriften könnten die Verwendung von HVO100 in allen Dieselmotoren einschränken, selbst wenn Additive hinzugefügt werden. 5. **Marktakzeptanz und Infrastruktur**: Die Einführung eines neuen Kraftstoffs erfordert auch eine entsprechende Infrastruktur und Akzeptanz im Markt. Tankstellen, Fahrzeughersteller und Verbraucher müssten sich an den neuen Kraftstoff anpassen, was Zeit und Investitionen erfordert. Insgesamt ist die Verwendung von HVO100 in bestimmten Anwendungen und Fahrzeugen sinnvoll, aber die breite Einführung erfordert eine sorgfältige Abwägung technischer, wirtschaftlicher und regulatorischer Faktoren.