Warum mochte Papst Johannes Paul II. die Bücher von Adolf von Harnack nicht?

Antwort

Papst Johannes Paul II. hatte eine kritische Haltung gegenüber den Schriften von Adolf von Harnack, einem prominenten protestantischen Theologen und Kirchenhistoriker des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Harnack war bekannt für seine historisch-kritische Methode und seine Ansichten zur Entwicklung des Christentums, die oft im Widerspruch zur traditionellen katholischen Lehre standen. Ein Hauptgrund für die Ablehnung könnte Harnacks Betonung der historischen und menschlichen Aspekte Jesu und der frühen Kirche sein, die er von späteren dogmatischen Entwicklungen trennte. Harnack argumentierte, dass das ursprüngliche Evangelium Jesu von späteren kirchlichen Lehren und Strukturen überlagert wurde. Diese Sichtweise widersprach der katholischen Auffassung von der Kontinuität und Unveränderlichkeit der kirchlichen Lehre und Tradition. Johannes Paul II. legte großen Wert auf die Einheit von Schrift und Tradition sowie auf die Kontinuität der kirchlichen Lehre. Harnacks Ansatz, der die historische Kritik in den Vordergrund stellte und die dogmatische Entwicklung als sekundär betrachtete, stand im Gegensatz zu dieser Sichtweise. Daher lehnte Johannes Paul II. Harnacks Werke ab, da sie seiner Meinung nach die Integrität und Kontinuität des christlichen Glaubens untergruben.

Kategorie: Theologie Tags: Papst Harnack Bücher
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