IPv4 und IPv6 sind zwei Versionen des Internetprotokolls, die für die Adressierung und das Routing von Daten im Internet verwendet werden. Hier sind die Hauptunterschiede zwischen ihnen: 1. **Adressformat**: - **IPv4**: Verwendet 32-Bit-Adressen, die in vier Gruppen von Dezimalzahlen (0-255) dargestellt werden, z.B. 192.168.1.1. Dies ermöglicht etwa 4,3 Milliarden eindeutige Adressen. - **IPv6**: Verwendet 128-Bit-Adressen, die in acht Gruppen von hexadezimalen Zahlen dargestellt werden, z.B. 2001:0db8:85a3:0000:0000:8a2e:0370:7334. Dadurch können über 340 Sextillionen Adressen bereitgestellt werden. 2. **Adressknappheit**: - **IPv4**: Aufgrund der begrenzten Anzahl an Adressen ist IPv4 erschöpft, was zu einem Mangel an verfügbaren IP-Adressen führt. - **IPv6**: Bietet eine nahezu unbegrenzte Anzahl an Adressen, was die Adressknappheit löst und zukünftige Anforderungen an das Internet berücksichtigt. 3. **Header-Struktur**: - **IPv4**: Der Header ist komplexer und enthält viele optionale Felder, was die Verarbeitung verlangsamen kann. - **IPv6**: Der Header ist einfacher und effizienter gestaltet, was die Verarbeitungsgeschwindigkeit erhöht. 4. **Sicherheit**: - **IPv4**: Sicherheit ist nicht standardmäßig integriert; IPsec ist optional. - **IPv6**: Sicherheit ist von Anfang an integriert, da IPsec als Teil des Protokolls vorgesehen ist. 5. **NAT (Network Address Translation)**: - **IPv4**: Häufig verwendet, um die Anzahl der benötigten öffentlichen IP-Adressen zu reduzieren. - **IPv6**: NAT ist in der Regel nicht erforderlich, da die große Anzahl an verfügbaren Adressen eine direkte Adressierung ermöglicht. 6. **Kompatibilität**: - **IPv4**: Ältere Technologie, die in den meisten bestehenden Netzwerken verwendet wird. - **IPv6**: Neuere Technologie, die nicht direkt mit IPv4 kompatibel ist, was Übergangsmechanismen erforderlich macht. Diese Unterschiede zeigen, dass IPv6 entwickelt wurde, um die Einschränkungen von IPv4 zu überwinden und die Anforderungen des modernen Internets zu erfüllen.