Im methodischen Erfinden, insbesondere im Kontext der TRIZ-Methode (Theorie des erfinderischen Problemlösens), bezieht sich die "Trennung nach Bedingung" auf eine Strategie zur Lösung von Widersprüchen, indem man die widersprüchlichen Anforderungen unter verschiedenen Bedingungen trennt. Ein Widerspruch liegt vor, wenn zwei Anforderungen an ein System oder ein Produkt sich gegenseitig ausschließen oder behindern. Die Trennung nach Bedingung bedeutet, dass man die widersprüchlichen Anforderungen so organisiert, dass sie unter unterschiedlichen Bedingungen erfüllt werden können. Diese Bedingungen können zeitlich, räumlich, nach Systemzustand oder nach Übergangszustand variieren. Beispiele für die Trennung nach Bedingung: 1. **Zeitliche Trennung**: Die widersprüchlichen Anforderungen werden zu unterschiedlichen Zeiten erfüllt. Zum Beispiel könnte ein Material bei niedrigen Temperaturen hart und bei hohen Temperaturen weich sein. 2. **Räumliche Trennung**: Die Anforderungen werden an verschiedenen Orten erfüllt. Ein Beispiel wäre ein Fahrzeug, das in der Stadt elektrisch und auf der Autobahn mit einem Verbrennungsmotor betrieben wird. 3. **Trennung nach Systemzustand**: Die Anforderungen werden in verschiedenen Zuständen des Systems erfüllt. Ein Beispiel wäre ein Helm, der bei einem Aufprall hart wird, um den Kopf zu schützen, und ansonsten weich und bequem ist. 4. **Trennung nach Übergangszustand**: Die Anforderungen werden während des Übergangs von einem Zustand in einen anderen erfüllt. Ein Beispiel wäre ein Material, das seine Eigenschaften während des Übergangs von fest zu flüssig ändert. Diese Methode hilft dabei, kreative Lösungen zu finden, indem sie die Bedingungen identifiziert, unter denen die widersprüchlichen Anforderungen getrennt und somit beide erfüllt werden können.