Wie funktioniert Fließdrücken?

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Fließdrücken ist ein Umformverfahren, das zur Herstellung von rotationssymmetrischen Hohlkörpern aus Metall verwendet wird. Es gehört zu den inkrementellen Umformverfahren und wird oft in der Metallverarbeitung eingesetzt, um Bauteile wie Behälter, Rohre oder Hohlwellen herzustellen. Hier ist eine Übersicht, wie das Verfahren funktioniert: 1. **Vorbereitung des Rohlings**: Ein zylindrischer Rohling aus Metall wird vorbereitet. Dieser Rohling kann entweder massiv oder hohl sein. 2. **Einspannen des Rohlings**: Der Rohling wird in eine Drehmaschine oder eine spezielle Fließdrückmaschine eingespannt. Er wird dabei zwischen einem Drückfutter und einer Drückrolle fixiert. 3. **Erwärmen des Rohlings (optional)**: In einigen Fällen wird der Rohling vor dem Umformprozess erwärmt, um die Verformbarkeit des Materials zu erhöhen und die benötigten Kräfte zu reduzieren. 4. **Drehen und Drücken**: Der Rohling wird in Rotation versetzt. Eine Drückrolle oder ein Drückstempel wird dann gegen den rotierenden Rohling gedrückt. Durch die Kombination aus Rotationsbewegung und axialem Druck wird das Material des Rohlings plastisch verformt und in die gewünschte Form gebracht. 5. **Inkrementelle Umformung**: Die Drückrolle bewegt sich schrittweise entlang der Achse des Rohlings, wodurch das Material allmählich in die endgültige Form gebracht wird. Dieser Prozess kann mehrere Durchgänge erfordern, um die gewünschte Wandstärke und Form zu erreichen. 6. **Abkühlen und Entnehmen**: Nach dem Umformprozess wird das Werkstück abgekühlt (falls es erhitzt wurde) und aus der Maschine entnommen. Das Fließdrücken ermöglicht die Herstellung von Bauteilen mit hoher Maßgenauigkeit und guten mechanischen Eigenschaften. Es ist besonders vorteilhaft für die Produktion von dünnwandigen, nahtlosen Hohlkörpern.

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