Die Phasenverschiebung einer Spule (Induktivität) in einem Wechselstromkreis entsteht aufgrund der Induktivitätseigenschaften der Spule. Wenn Wechselstrom durch eine Spule fließt, erzeugt dieser Strom ein sich änderndes Magnetfeld, das wiederum eine Gegen-EMK (elektromotorische Kraft) induziert. Diese Gegen-EMK ist der Ursache für die Phasenverschiebung. Im Detail: - Die Spannung über der Spule (induzierte Spannung) ist proportional zur zeitlichen Änderung des Stroms durch die Spule. - Aufgrund dieser Induktion eilt die Spannung dem Strom um 90 Grad voraus. Das bedeutet, dass die maximale Spannung erreicht wird, bevor der maximale Strom erreicht wird. Diese Phasenverschiebung von 90 Grad ist charakteristisch für ideale Induktivitäten. In realen Schaltungen kann die Phasenverschiebung durch den Widerstand der Spule und andere parasitäre Effekte leicht abweichen.