Ist es technisch möglich, mit einem russischen U-Boot mittlerer Größe vom Schwarzen Meer nach Budapest zu fahren?

Antwort

Technisch ist es äußerst schwierig, aber nicht völlig unmöglich, mit einem russischen U-Boot mittlerer Größe vom Schwarzen Meer nach Budapest zu gelangen. Hier sind die wichtigsten Aspekte: **1. Wasserwege:** Der Weg würde über die Donau führen, die in das Schwarze Meer mündet und durch Budapest fließt. Theoretisch ist also eine durchgehende Wasserverbindung vorhanden. **2. Schleusen und Brücken:** Die Donau ist auf weiten Strecken schiffbar, aber es gibt zahlreiche Schleusen, Brücken und Engstellen, die für große Schiffe und insbesondere für U-Boote problematisch sind. U-Boote sind für den Einsatz im offenen Meer gebaut und haben oft einen zu hohen Tiefgang und zu große Aufbauten für Flüsse und Kanäle. **3. Größe des U-Boots:** Russische U-Boote mittlerer Größe (z.B. Kilo-Klasse) sind etwa 70 Meter lang und haben einen Tiefgang von ca. 6,5 Metern. Viele Abschnitte der Donau und ihrer Schleusen sind für solche Tiefgänge und Längen nicht ausgelegt. **4. Technische und logistische Herausforderungen:** - Die Navigation auf einem Fluss ist für ein U-Boot schwierig, da sie nicht für flache, enge und kurvenreiche Gewässer gebaut sind. - Die Durchfahrt durch Schleusen und unter Brücken wäre oft nicht möglich, ohne das U-Boot zu demontieren oder spezielle Maßnahmen zu ergreifen. - Ein U-Boot müsste die gesamte Strecke an der Oberfläche zurücklegen, was es sehr auffällig und verwundbar macht. **5. Politische und rechtliche Aspekte:** Die Durchfahrt eines militärischen U-Boots durch mehrere Länder (Türkei, Bulgarien, Rumänien, Serbien, Ungarn) wäre ohne deren ausdrückliche Genehmigung völkerrechtlich nicht zulässig. **Fazit:** Technisch ist es mit enormem Aufwand und erheblichen Modifikationen denkbar, aber praktisch ist es mit einem russischen U-Boot mittlerer Größe nahezu unmöglich, auf eigenem Kiel vom Schwarzen Meer nach Budapest zu fahren. Die Wasserwege sind für solche Schiffe nicht ausgelegt, und die politischen Hürden wären enorm. In der Praxis wäre ein Transport per Schwerlastschiff oder auf dem Landweg realistischer.

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