Eine Siemens-Martin-Birne ist ein spezieller Ofenbehälter, der im Siemens-Martin-Verfahren zur Stahlerzeugung verwendet wird. Das Siemens-Martin-Verfahren, auch als Herdofenverfahren bekannt, war ein bedeutendes Verfahren zur Stahlherstellung im 19. und 20. Jahrhundert. Die „Birne“ bezeichnet dabei die birnenförmige Ausgestaltung des Ofengefäßes, in dem das Roheisen zusammen mit Schrott und Zuschlägen eingeschmolzen und durch Einblasen von Luft und Zugabe von Sauerstoff entkohlt wird. Die Form erleichtert das Umrühren und die gleichmäßige Durchmischung der Schmelze. Im Gegensatz dazu steht die Bessemer-Birne, die im Bessemer-Verfahren verwendet wird. Beide Begriffe beziehen sich auf die charakteristische Form der Gefäße, die an eine Birne erinnert. Das Siemens-Martin-Verfahren ist heute weitgehend durch modernere Verfahren wie das LD-Verfahren ersetzt worden.