Für die elektrische Energieübertragung werden Hochspannungsleitungen verwendet, weil sie den Energieverlust während des Transports minimieren. Der Grund liegt im Zusammenhang zwischen Stromstärke, Spannung und Verlustleistung: Beim Transport elektrischer Energie über weite Strecken entstehen Verluste, hauptsächlich durch die Erwärmung der Leitungen (Joule’sche Verluste). Diese Verluste berechnen sich nach der Formel: **P<sub>Verlust</sub> = I² × R** wobei *I* die Stromstärke und *R* der Leitungswiderstand ist. Um die gleiche Leistung zu übertragen, kann man entweder eine hohe Stromstärke bei niedriger Spannung oder eine niedrige Stromstärke bei hoher Spannung verwenden (da **P = U × I**). Erhöht man die Spannung (*U*), kann die Stromstärke (*I*) entsprechend verringert werden. Da die Verluste quadratisch mit der Stromstärke steigen, reduziert eine geringere Stromstärke die Verluste erheblich. Deshalb nutzt man Hochspannungsleitungen: Sie ermöglichen es, große Energiemengen mit vergleichsweise geringer Stromstärke und damit geringen Leitungsverlusten über große Entfernungen zu transportieren.