Hochdeutsch ist nicht ausschließlich in Süddeutschland entstanden, aber die Entwicklung der hochdeutschen Sprache ist eng mit den süddeutschen Regionen verbunden. Der Begriff „Hochdeutsch“ bezieht sich ursprünglich auf die Dialekte, die in den höher gelegenen Gebieten Süddeutschlands, Österreichs und der Schweiz gesprochen wurden – im Gegensatz zu den niederdeutschen Dialekten im Norden Deutschlands. Die hochdeutsche Lautverschiebung, ein zentraler Prozess in der Entwicklung des Hochdeutschen, fand vor allem im südlichen deutschen Sprachraum statt. Dadurch unterscheiden sich die süddeutschen, mitteldeutschen und schweizerdeutschen Dialekte deutlich von den norddeutschen (niederdeutschen) Dialekten. Das heutige Standarddeutsch („Hochdeutsch“ im Sinne der Standardsprache) entwickelte sich jedoch später aus einer Mischung verschiedener hochdeutscher Dialekte, insbesondere aus dem Mitteldeutschen und dem Oberdeutschen, und wurde durch die Lutherbibel und die Verwaltungssprache beeinflusst. Zusammengefasst: Die Wurzeln des Hochdeutschen liegen vor allem im südlichen und mittleren deutschen Sprachraum, aber das heutige Standardhochdeutsch ist ein überregionaler Ausgleich verschiedener Dialekte.