Warum sind die Kinnriemen bei Autosporthelmen kürzer als bei Motorradsporthelmen?

Antwort

Die Kinnriemen bei Autosporthelmen sind wesentlich kürzer als bei Motorradsporthelmen, weil sie unterschiedliche Anforderungen und Sicherheitskonzepte erfüllen müssen: 1. **Befestigungssystem:** Autosporthelme verwenden meist ein sogenanntes Doppel-D-Ring- oder Schnellverschluss-System mit sehr kurzem Riemen, weil der Helm im Auto durch das HANS-System (Head and Neck Support) zusätzlich gesichert wird. Das HANS-System wird mit den Helmhalterungen verbunden und verhindert, dass der Kopf bei einem Unfall nach vorne geschleudert wird. 2. **Bewegungsfreiheit:** Im Auto ist der Kopf durch den Überrollkäfig, die Kopfstützen und das HANS-System stark eingeschränkt. Ein langer Kinnriemen würde stören oder sich mit anderen Sicherheitseinrichtungen verhaken. 3. **Unterschiedliche Unfallmechanik:** Bei Motorradunfällen besteht die Gefahr, dass der Helm bei einem Sturz vom Kopf gezogen wird. Deshalb muss der Kinnriemen länger sein, um den Helm fest und sicher am Kopf zu halten, auch wenn der Fahrer sich stark bewegt oder stürzt. 4. **Schnelles Öffnen:** Im Motorsport muss der Helm im Notfall sehr schnell abgenommen werden können, z. B. durch Rettungskräfte. Ein kurzer Kinnriemen mit Schnellverschluss erleichtert das. Zusammengefasst: Die kürzeren Kinnriemen bei Autosporthelmen sind auf die speziellen Sicherheitsanforderungen und die zusätzliche Sicherung durch das HANS-System abgestimmt, während Motorradsporthelme längere Riemen für einen sicheren Halt bei hoher Bewegungsfreiheit benötigen.

Kategorie: Sport Tags: Kinnriemen Helm Motorsport
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