Judith Stacey ist eine Soziologin, die sich intensiv mit Fragen der Familie, Geschlechterrollen und Sexualität auseinandersetzt. Ihre Arbeiten sind oft im Kontext der feministischen Theorie und der Queer-Theorie zu verorten. Eine zentrale These von Stacey ist, dass traditionelle Familienstrukturen und Geschlechterrollen nicht naturgegeben, sondern sozial konstruiert sind. Sie argumentiert, dass diese Strukturen und Rollen durch gesellschaftliche Normen und Machtverhältnisse geformt werden und dass sie sich im Laufe der Zeit verändern können. Stacey betont die Vielfalt und Fluidität von Familienformen und Geschlechteridentitäten. Sie kritisiert die Vorstellung, dass es eine "normale" oder "ideale" Familienstruktur gibt, und plädiert für die Anerkennung und Wertschätzung unterschiedlicher Lebensweisen. Ihre Arbeiten hinterfragen auch die Heteronormativität, also die Annahme, dass Heterosexualität die einzig natürliche und wünschenswerte sexuelle Orientierung ist. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Judith Stacey die Starrheit traditioneller Geschlechterrollen und Familienstrukturen in Frage stellt und für eine pluralistische und inklusive Sichtweise auf Geschlecht und Familie eintritt.