Emile Durkheim unterscheidet in seinem Anomiebegriff hauptsächlich zwischen zwei Fassungen: 1. **Anomie als Zustand der Normlosigkeit**: In dieser Fassung beschreibt Durkheim Anomie als eine Si... [mehr]
Émile Durkheim untersucht im Abschnitt „Genese des Begriffs des Totemprinzips oder des mana“ die Entstehung grundlegender religiöser Vorstellungen in frühen Gesellschaften. Er analysiert, wie der Begriff des „mana“ – eine übernatürliche, unpersönliche Kraft – und das Totemprinzip entstanden sind. Durkheim argumentiert, dass diese Begriffe nicht aus individuellen Erfahrungen, sondern aus kollektiven sozialen Erlebnissen hervorgehen. In gemeinschaftlichen Ritualen erleben Menschen eine besondere Energie und Kraft, die sie als etwas Übernatürliches deuten. Diese kollektive Erfahrung wird dann als „mana“ oder Totemkraft begriffen. Für Durkheim sind solche Begriffe Ausdruck der sozialen Wirklichkeit: Sie symbolisieren die Macht und den Zusammenhalt der Gruppe, die in den religiösen Vorstellungen verankert werden. Religion ist für ihn somit ein Spiegel der Gesellschaft, und die Ursprünge religiöser Begriffe liegen in den sozialen Beziehungen und gemeinsamen Erlebnissen der Menschen.
Emile Durkheim unterscheidet in seinem Anomiebegriff hauptsächlich zwischen zwei Fassungen: 1. **Anomie als Zustand der Normlosigkeit**: In dieser Fassung beschreibt Durkheim Anomie als eine Si... [mehr]