Doris Bühler-Niederberger beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit der Geschichte der Kindheit und der sozialen Ordnung. Im Vergleich zu Philippe Ariès und Norbert Elias, die beide bedeutende Theorien zur Kindheit und deren Entwicklung formuliert haben, lassen sich einige Unterschiede und Gemeinsamkeiten feststellen. **Gemeinsamkeiten:** 1. **Historische Perspektive:** Sowohl Ariès als auch Elias betrachten die Kindheit als ein historisch gewachsenes Konzept, das sich im Laufe der Zeit verändert hat. 2. **Soziale Konstruktion:** Beide Autoren betonen, dass Kindheit nicht nur biologisch, sondern auch sozial konstruiert ist. Sie analysieren, wie gesellschaftliche Normen und Werte die Wahrnehmung und das Verständnis von Kindheit prägen. **Unterschiede:** 1. **Fokus auf Kindheit:** Ariès argumentiert, dass die Kindheit im Mittelalter nicht als eigenständige Lebensphase betrachtet wurde, während Elias die Entwicklung der Kindheit im Kontext von Zivilisationsprozessen sieht, die das Verhalten und die Erziehung von Kindern beeinflussen. 2. **Soziale Ordnung:** Bühler-Niederberger legt besonderen Wert auf die Rolle der Kindheit als Element sozialer Ordnung, was bei Ariès und Elias nicht im gleichen Maße thematisiert wird. Sie untersucht, wie die Institutionalisierung von Kindheit zur Stabilität sozialer Strukturen beiträgt. Insgesamt bieten diese Theorien unterschiedliche Perspektiven auf die Entwicklung und Bedeutung der Kindheit in der Gesellschaft, wobei Bühler-Niederberger einen spezifischen Fokus auf die soziale Ordnung legt.