Das interpretative Paradigma in der qualitativen Sozialforschung ist ein theoretischer Ansatz, der darauf abzielt, das soziale Handeln und die sozialen Phänomene aus der Perspektive der beteiligten Akteure zu verstehen. Es basiert auf der Annahme, dass die soziale Realität durch die subjektiven Bedeutungen und Interpretationen der Menschen konstruiert wird. Im Gegensatz zu positivistischen Ansätzen, die objektive und messbare Daten bevorzugen, konzentriert sich das interpretative Paradigma auf die Erfassung und Analyse von Bedeutungen, Erfahrungen und Perspektiven. Methoden wie teilnehmende Beobachtung, Tiefeninterviews und die Analyse von Texten und Dokumenten sind typisch für diesen Ansatz. Zentrale Merkmale des interpretativen Paradigmas sind: 1. **Subjektivität**: Anerkennung der subjektiven Natur sozialer Phänomene. 2. **Verstehen (Verstehen)**: Fokus auf das Verstehen der Bedeutungen, die Individuen ihren Handlungen und Interaktionen zuschreiben. 3. **Kontextualität**: Berücksichtigung des sozialen und kulturellen Kontexts, in dem Handlungen und Interaktionen stattfinden. 4. **Flexibilität**: Offenheit für neue Erkenntnisse und Anpassung der Forschungsfragen und -methoden im Verlauf der Forschung. Dieses Paradigma ist besonders nützlich, um tiefere Einblicke in komplexe soziale Prozesse und die Perspektiven der beteiligten Akteure zu gewinnen.