Was bedeuten im Rahmen der Rentenreform die Begriffe 'Nachhaltigkeitseffekt' und 'versicherungsfremde Leistungen'?

Im Zusammenhang mit der Rentenreform in Deutschland haben die Begriffe „Nachhaltigkeitseffekt“ und „versicherungsfremde Leistungen“ eine besondere Bedeutung:

**Nachhaltigkeitseffekt:**
Der Begriff bezieht sich auf den sogenannten Nachhaltigkeitsfaktor, der 2004 mit der Rentenreform eingeführt wurde. Dieser Faktor ist Teil der Rentenanpassungsformel und sorgt dafür, dass die Rentenanpassungen die demografische Entwicklung berücksichtigen. Konkret bedeutet das: Wenn das Verhältnis von Rentnern zu Beitragszahlern steigt (also mehr Rentner auf weniger Beitragszahler kommen), dämpft der Nachhaltigkeitsfaktor das Rentenwachstum. Ziel ist es, die Rentenversicherung langfristig finanzierbar zu halten, also „nachhaltig“ zu gestalten.

**Versicherungsfremde Leistungen:**
Das sind Leistungen, die die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) erbringt, obwohl sie nicht auf eigenen Beitragszahlungen der Versicherten beruhen. Beispiele sind die Anrechnung von Kindererziehungszeiten, Renten für Kriegsopfer oder für Vertriebene. Diese Leistungen dienen gesellschafts- oder sozialpolitischen Zielen und werden nicht durch die Beiträge der Versicherten, sondern eigentlich durch Steuermittel finanziert. In der Praxis werden sie aber oft nur teilweise oder gar nicht durch den Staat ausgeglichen, was die Rentenkasse zusätzlich belastet.

**Zusammengefasst:**
- Der **Nachhaltigkeitseffekt** sorgt dafür, dass die Rentenanpassungen an die demografische Entwicklung angepasst werden.
- **Versicherungsfremde Leistungen** sind Leistungen der Rentenversicherung, die nicht auf Beitragszahlungen beruhen, sondern gesellschaftlichen Zwecken dienen.

Weitere Informationen findest du z.B. auf den Seiten der [Deutschen Rentenversicherung](https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Home/home_node.html).