Der Sinn für Gerechtigkeit bei Jesus zeigt sich besonders in seiner Lehre über die Umkehrung von reich und arm. In den Evangelien wird deutlich, dass Jesus oft die Perspektive der Armen und Unterdrückten einnimmt. Er verkündet, dass das Reich Gottes denjenigen gehört, die arm im Geiste sind (Matthäus 5,3) und dass die Reichen oft Schwierigkeiten haben, in das Reich Gottes einzugehen (Matthäus 19,24). Diese Umkehrung der gesellschaftlichen Werte spiegelt sich auch in Gleichnissen wider, wie dem Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus (Lukas 16,19-31), wo die sozialen Hierarchien in der Ewigkeit auf den Kopf gestellt werden. Jesus fordert dazu auf, die Bedürfnisse der Bedürftigen zu erkennen und zu handeln, was eine zentrale Botschaft seiner Lehre ist. Insgesamt zeigt sich, dass Jesus eine radikale Gerechtigkeit propagiert, die die gesellschaftlichen Normen herausfordert und die Liebe und Barmherzigkeit in den Vordergrund stellt.