Welche Veränderungen forderte die Confessio Augustana zu Zölibat, Laienkelch, Messstipendien, Klöstern und Bischofsamt?

Antwort

Die "Confessio Augustana", verfasst 1530 von Philipp Melanchthon, ist ein zentrales Dokument der lutherischen Reformation und fordert in mehreren Bereichen Veränderungen: 1. **Zölibat**: Die Confessio Augustana stellt die Zölibatsverpflichtung für Priester in Frage. Sie argumentiert, dass die Ehe für alle Menschen, einschließlich der Geistlichen, eine göttliche Ordnung ist und dass der Zölibat nicht biblisch begründet ist. 2. **Laienkelch**: Die Verwendung des Laienkelchs, also die Teilnahme der Laien am Abendmahl in beiden Gestalten (Brot und Wein), wird gefordert. Die Confessio betont, dass alle Gläubigen das Recht haben, den Wein zu empfangen, was eine Abkehr von der katholischen Praxis darstellt, die den Laien nur das Brot anbot. 3. **Messstipendien**: Die Praxis der Messstipendien, bei denen für die Feier von Messen Geld gezahlt wurde, wird kritisiert. Die Confessio lehnt die Vorstellung ab, dass Messen für die Seelen der Verstorbenen eine besondere Wirkung haben, und fordert eine Rückkehr zu einer biblisch fundierten Sicht auf das Abendmahl. 4. **Klöster**: Die Confessio Augustana spricht sich gegen die Klosterordnung aus, die als nicht biblisch angesehen wird. Sie fordert eine Reform der Klöster und die Rückkehr zu einem Leben, das auf den Prinzipien der Schrift basiert, anstatt auf menschlichen Traditionen. 5. **Bischofsamt**: Die Rolle des Bischofs wird ebenfalls hinterfragt. Die Confessio betont, dass das Bischofsamt nicht über die Schrift hinausgehen sollte und dass die Autorität der Bischöfe nicht absolut ist. Stattdessen wird eine Gemeindeleitung gefordert, die auf der Schrift basiert und die Gläubigen in ihrem Glauben leitet. Insgesamt fordert die "Confessio Augustana" eine Rückkehr zu biblischen Grundlagen und eine Reform der bestehenden kirchlichen Praktiken, um die Lehren der Reformation zu verankern.

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