Martin Luther, Huldrych Zwingli und Johannes Calvin waren zentrale Figuren der Reformation, aber sie hatten unterschiedliche Ansichten und Ansätze: 1. **Martin Luther (1483-1546)**: - **Haupt**: 95 Thesen (1517) - **Theologie**: Betonung der Rechtfertigung durch den Glauben allein (sola fide) und der Bibel als einzige Autorität (sola scriptura). - **Sakramente**: Anerkannte zwei Sakramente (Taufe und Abendmahl). Glaubte an die reale Präsenz Christi im Abendmahl (Konsubstantiation). - **Kirchenstruktur**: Beibehaltung vieler katholischer Traditionen und Liturgien, aber unter der Autorität der Schrift. 2. **Huldrych Zwingli (1484-1531)**: - **Hauptwerk**: 67 Artikel (1523) - **Theologie**: Betonung der Bibel als einzige Autorität und Ablehnung von Traditionen, die nicht biblisch begründet sind. - **Sakramente**: Sah das Abendmahl als symbolisch an, eine Gedächtnisfeier ohne reale Präsenz Christi. - **Kirchenstruktur**: Einführung einer einfacheren Liturgie und Ablehnung vieler katholischer Bräuche. 3. **Johannes Calvin (1509-1564)**: - **Hauptwerk**: Institutio Christianae Religionis (1536) - **Theologie**: Betonung der Souveränität Gottes und der Prädestination. Glaubte an die totale Verderbtheit des Menschen und die Notwendigkeit der göttlichen Gnade. - **Sakramente**: Anerkannte zwei Sakramente (Taufe und Abendmahl). Glaubte an eine geistige Präsenz Christi im Abendmahl. - **Kirchenstruktur**: Einführung eines presbyterianischen Systems mit Ältesten und Pastoren, Betonung der Disziplin und der moralischen Reinheit der Gemeinde. Diese Unterschiede führten zu verschiedenen protestantischen Traditionen und Kirchen, die bis heute bestehen.