Die Konsequenzen des Auferstehungsverständnisses variieren je nach Evangelist, da jeder der vier Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes) unterschiedliche Schwerpunkte und theologische Perspektiven hat: 1. **Matthäus**: Matthäus betont die Erfüllung der alttestamentlichen Prophezeiungen und die Autorität Jesu. Die Auferstehung wird als Bestätigung von Jesu Messianität und göttlicher Autorität dargestellt. Die Erscheinungen des auferstandenen Jesus und der Missionsbefehl an die Jünger unterstreichen die universale Sendung der Kirche. 2. **Markus**: Das Markusevangelium endet in den ältesten Manuskripten abrupt mit der Entdeckung des leeren Grabes und der Botschaft des Engels. Dies betont die Überraschung und das Geheimnis der Auferstehung. Die kürzeren Endungen, die später hinzugefügt wurden, enthalten Erscheinungen Jesu, die die Angst und das Erstaunen der Jünger widerspiegeln. 3. **Lukas**: Lukas legt großen Wert auf die physische Realität der Auferstehung und die Kontinuität zwischen dem irdischen und dem auferstandenen Jesus. Die Begegnungen mit den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus und die Erscheinungen in Jerusalem betonen die leibliche Auferstehung und die Erfüllung der Schrift. 4. **Johannes**: Johannes betont die persönliche Begegnung mit dem auferstandenen Jesus und die Bedeutung des Glaubens. Die Erscheinungen Jesu, insbesondere die Begegnung mit Maria Magdalena und Thomas, unterstreichen die transformative Kraft der Auferstehung und die Notwendigkeit des Glaubens an Jesus als den auferstandenen Herrn. Jeder Evangelist interpretiert die Auferstehung Jesu auf eine Weise, die seine spezifische theologische Botschaft und das Verständnis der christlichen Gemeinschaft, an die er schreibt, unterstützt.