Die Suche nach Gottesbeweisen begann im Mittelalter aus mehreren Gründen: 1. **Philosophische und Theologische Entwicklung**: Das Mittelalter war eine Zeit intensiver philosophischer und theologischer Reflexion. Gelehrte wie Thomas von Aquin und Anselm von Canterbury suchten nach rationalen Beweisen für die Existenz Gottes, um den Glauben intellektuell zu untermauern und zu verteidigen. 2. **Einfluss der Antike**: Die Wiederentdeckung und Übersetzung antiker philosophischer Werke, insbesondere von Aristoteles, beeinflusste mittelalterliche Denker. Diese Werke boten Werkzeuge und Methoden, um metaphysische Fragen zu untersuchen. 3. **Religiöse Dominanz**: Das Christentum spielte eine zentrale Rolle im mittelalterlichen Europa. Die Suche nach Gottesbeweisen war auch ein Mittel, um die religiöse Weltanschauung zu festigen und zu verbreiten. Die Aktualität der Gottesbeweise heute kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden: 1. **Philosophisches Interesse**: Die Frage nach der Existenz Gottes bleibt eine der grundlegendsten und tiefsten Fragen der Philosophie. Moderne Philosophen setzen sich weiterhin mit klassischen Argumenten auseinander und entwickeln neue Ansätze. 2. **Wissenschaftliche und Technologische Fortschritte**: Fortschritte in Wissenschaft und Technologie werfen neue Fragen über den Ursprung und die Natur des Universums auf, die auch theologische Implikationen haben können. 3. **Interreligiöser Dialog**: In einer globalisierten Welt, in der verschiedene Religionen und Weltanschauungen aufeinandertreffen, bleibt die Diskussion über Gottesbeweise relevant für den interreligiösen Dialog und das Verständnis. 4. **Persönliche und Existenzielle Fragen**: Viele Menschen suchen nach Antworten auf existenzielle Fragen und finden in der Diskussion über Gottesbeweise eine Möglichkeit, ihre eigenen Überzeugungen zu reflektieren und zu hinterfragen.