Sedevacantismus ist die Überzeugung, dass der derzeitige Papst und möglicherweise mehrere seiner Vorgänger illegitim sind und dass der Stuhl Petri (der Sitz des Papstes) daher derzeit vakant ist. Ob es einen logischen Fehler in dieser Überzeugung gibt, hängt von den spezifischen Argumenten ab, die von den Anhängern des Sedevacantismus vorgebracht werden. Ein häufiges Argument der Sedevacantisten ist, dass die Päpste seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) Häresien verbreitet haben und daher ihre Position verloren haben. Kritiker des Sedevacantismus argumentieren jedoch, dass: 1. **Unfehlbarkeit des Papstes**: Die katholische Lehre besagt, dass der Papst in Fragen der Glaubens- und Sittenlehre unfehlbar ist, wenn er ex cathedra spricht. Sedevacantisten behaupten, dass die Päpste Häresien verbreitet haben, was im Widerspruch zu dieser Lehre stehen würde. 2. **Apostolische Sukzession**: Die katholische Kirche lehrt, dass es eine ununterbrochene Linie der apostolischen Sukzession gibt, die von Petrus bis zum heutigen Papst reicht. Sedevacantisten müssen erklären, wie diese Linie unterbrochen wurde und wie die Legitimität der Kirche aufrechterhalten werden kann. 3. **Kirchliche Autorität**: Die katholische Kirche hat Mechanismen zur Beurteilung und Absetzung von Päpsten, die jedoch nicht von Einzelpersonen oder Gruppen außerhalb der kirchlichen Hierarchie durchgeführt werden können. Sedevacantisten beanspruchen oft eine Autorität, die sie nach kirchlichem Recht nicht haben. Diese Punkte zeigen, dass es erhebliche theologische und logische Herausforderungen gibt, die Sedevacantisten überwinden müssen, um ihre Position zu rechtfertigen. Ob dies als logischer Fehler betrachtet wird, hängt von der Perspektive und den spezifischen Argumenten ab, die in der Diskussion verwendet werden.