Wie schätzen sich Baptisten selbst im ethischen Sektenbegriff ein?

Question

Wie schätzen sich Baptisten selbst im ethischen Sektenbegriff ein?

Antwort

Verwandte Fragen

Was sind die fünf wichtigsten theologischen Unterschiede zwischen Brethren und Baptist Church?

Schließen sich Evolution und Erbsünde aus, geht es dann um ethische Entwicklung statt Erlösung?

Accepted Answer

Baptisten sehen sich in der Regel nicht als Sekte, sondern als Teil des Christentums, das eine eigene Tradition und Glaubensüberzeugungen hat. Sie betonen die individuelle Glaubensfreiheit, die persönliche Beziehung zu Gott und die Autorität der Bibel. In der Diskussion um den ethischen Sektenbegriff lehnen sie oft die negative Konnotation ab, die mit dem Begriff "Sekte" verbunden ist, und argumentieren, dass ihre Praktiken und Überzeugungen auf biblischen Prinzipien basieren. Baptisten legen Wert auf Gemeinschaft, Mission und die Bedeutung der Taufe, was sie von anderen christlichen Gruppen unterscheidet.

Accepted Answer

Die „Brethren“ (Brüderbewegung) und die „Baptist Church“ (Baptisten) sind beides evangelische Freikirchen, unterscheiden sich aber in mehreren theologischen und praktische... [mehr]

Accepted Answer

Die „Brethren“ (Brüderbewegung) und die „Baptist Church“ (Baptisten) sind beides evangelische Freikirchen, unterscheiden sich aber in mehreren theologischen und praktischen Punkten. Hier sind fünf der wichtigsten Unterschiede: 1. **Gemeindeleitung und Ämter** - **Brethren:** Betonen das allgemeine Priestertum aller Gläubigen. Es gibt meist keine fest angestellten Pastoren; die Leitung erfolgt durch mehrere Älteste (pluralistische Leitung). - **Baptisten:** Haben in der Regel einen oder mehrere Pastoren, die als geistliche Leiter angestellt sind. Die Gemeinde wählt und beruft diese. 2. **Abendmahl (Brotbrechen)** - **Brethren:** Das „Brotbrechen“ (Abendmahl) steht im Zentrum des Gemeindelebens und wird meist wöchentlich gefeiert. Die Teilnahme ist oft an bestimmte Glaubensüberzeugungen gebunden. - **Baptisten:** Feiern das Abendmahl meist monatlich oder seltener. Die Teilnahme ist in der Regel allen getauften Christen offen. 3. **Mitgliedschaft und Taufe** - **Brethren:** Praktizieren die Gläubigentaufe (wie Baptisten), aber die Mitgliedschaft ist oft weniger formal geregelt; manchmal gibt es keine offizielle Mitgliederliste. - **Baptisten:** Ebenfalls Gläubigentaufe, aber mit klarer, formaler Mitgliedschaft und Gemeindeordnung. 4. **Lehre und Verkündigung** - **Brethren:** Die Verkündigung kann von verschiedenen Brüdern (Laien) übernommen werden, nicht nur von einem Pastor. Die Betonung liegt auf Bibeltreue und gemeinsamer Auslegung. - **Baptisten:** Die Predigt wird meist vom Pastor gehalten. Es gibt eine stärkere Trennung zwischen „Laien“ und „Geistlichen“. 5. **Kirchliche Organisation** - **Brethren:** Meist unabhängige, autonome Ortsgemeinden ohne übergeordnete Strukturen. Es gibt keine Dachorganisation mit verbindlicher Lehrautorität. - **Baptisten:** Ebenfalls autonom, aber oft in nationale oder internationale Bünde (z.B. [Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden](https://www.befg.de/)) eingebunden, die gemeinsame Glaubensgrundlagen und Zusammenarbeit fördern. Diese Unterschiede können je nach Land und Gemeinde variieren, da beide Bewegungen sehr vielfältig sind.

Accepted Answer

Die Frage berührt einen zentralen Punkt im Verhältnis von Naturwissenschaft und Theologie, insbesondere im Christentum. Die klassische Lehre vom Sündenfall (Genesis 3) und der Erbsü... [mehr]

Accepted Answer

Die Frage berührt einen zentralen Punkt im Verhältnis von Naturwissenschaft und Theologie, insbesondere im Christentum. Die klassische Lehre vom Sündenfall (Genesis 3) und der Erbsünde setzt voraus, dass es einen historischen „Fall“ des Menschen gab, durch den Sünde und Tod in die Welt kamen. Die Evolutionstheorie hingegen beschreibt die Entstehung des Menschen als einen langen, natürlichen Prozess ohne einen solchen „Sündenfall“-Moment. Wenn man annimmt, dass Evolution und Sündenfall sich tatsächlich ausschließen, ergeben sich daraus Konsequenzen für das christliche Verständnis von Erlösung: - **Ohne Sündenfall keine Erbsünde:** Wenn es keinen historischen Sündenfall gibt, entfällt die Grundlage für die klassische Lehre von der Erbsünde, die besagt, dass alle Menschen von Geburt an in einem Zustand der Sünde sind. - **Erlösung als ethische Entwicklung:** In diesem Fall könnte das Ziel des Glaubens weniger als „Erlösung von der Sünde“ verstanden werden, sondern mehr als ein Prozess ethischer und spiritueller Entwicklung des Menschen – also als Reifung, Bewusstwerdung und moralisches Wachstum. - **Theologische Alternativen:** Viele Theolog*innen versuchen, Evolution und christlichen Glauben zu verbinden, indem sie den Sündenfall symbolisch oder als Mythos deuten. Die „Erlösung“ wird dann nicht als Befreiung von einer vererbten Schuld verstanden, sondern als Einladung zu einem neuen, bewussten Leben in Beziehung zu Gott und den Mitmenschen. Fazit: Wenn man Evolution und Sündenfall als unvereinbar ansieht, verschiebt sich der Fokus tatsächlich von einer klassischen Erlösungslehre hin zu einer Betonung ethischer und spiritueller Entwicklung. Das ist aber nur eine mögliche Deutung – viele Christ*innen und Theolog*innen sehen durchaus Wege, beide Sichtweisen miteinander zu verbinden.