Der Anglikanismus spielt eine zentrale Rolle im Kontext der englischen Revolutionen, insbesondere während der Englischen Bürgerkriege (1642–1651) und der Glorious Revolution (1688). 1. **Englische Bürgerkriege**: Der Anglikanismus, als Staatsreligion, war eng mit der Monarchie verbunden. Die Konflikte zwischen den Royalisten, die die anglikanische Kirche unterstützten, und den Parlamentariern, die oft puritanische und reformierte Ansichten vertraten, führten zu tiefen gesellschaftlichen und politischen Spannungen. Die Puritaner forderten eine Reform der anglikanischen Kirche und lehnten viele ihrer Traditionen ab, was zu einem Machtkampf zwischen König und Parlament führte. 2. **Glorious Revolution**: Diese Revolution führte zur Absetzung von König James II., einem Katholiken, und zur Thronbesteigung von Wilhelm III. von Oranien und Maria II. Die anglikanische Kirche spielte eine wichtige Rolle in der politischen Stabilität nach der Revolution, da sie die protestantische Mehrheit repräsentierte und zur Festigung der protestantischen Herrschaft in England beitrug. Insgesamt zeigt der Anglikanismus, wie Religion und Politik in England eng miteinander verflochten waren und wie religiöse Differenzen zu bedeutenden politischen Umwälzungen führten.