Wie vertrauenswürdig ist ein professioneller Betreuer, wenn ich nicht mehr selbst entscheiden kann?

Question

Wie vertrauenswürdig ist ein professioneller Betreuer, wenn ich nicht mehr selbst entscheiden kann?

Antwort

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Was muss ein Berufsbetreuer tun, wenn ein einwilligungsunfähiger Betreuter in einer offenen Einrichtung diese nur mit elektronischem Code verlassen kann?

Accepted Answer

Die Vertrauenswürdigkeit eines professionellen Betreuers hängt von mehreren Faktoren ab: 1. **Qualifikation und Erfahrung**: Ein professioneller Betreuer sollte über die notwendige Ausbildung und Erfahrung verfügen. In Deutschland müssen Betreuer bestimmte Qualifikationen nachweisen und werden oft von Betreuungsvereinen oder Berufsbetreuern gestellt. 2. **Regelmäßige Überprüfung**: Professionelle Betreuer unterliegen der Aufsicht durch das Betreuungsgericht. Das Gericht überprüft regelmäßig die Arbeit des Betreuers, um sicherzustellen, dass er im besten Interesse des Betreuten handelt. 3. **Transparenz und Kommunikation**: Ein vertrauenswürdiger Betreuer sollte transparent arbeiten und regelmäßig mit dem Betreuten und dessen Angehörigen kommunizieren. Dies umfasst die Offenlegung von Entscheidungen und finanziellen Transaktionen. 4. **Referenzen und Bewertungen**: Es kann hilfreich sein, Referenzen oder Bewertungen von anderen Betreuten oder deren Angehörigen einzuholen, um ein besseres Bild von der Vertrauenswürdigkeit des Betreuers zu bekommen. 5. **Persönlicher Eindruck**: Ein persönliches Gespräch kann oft einen guten Eindruck davon vermitteln, ob der Betreuer vertrauenswürdig und empathisch ist. Es ist wichtig, sich gut zu informieren und gegebenenfalls rechtlichen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass der gewählte Betreuer den Anforderungen und Erwartungen entspricht.

Accepted Answer

In diesem Fall handelt es sich um eine freiheitsentziehende Maßnahme (§ 1831 BGB), da der einwilligungsunfähige Betreute die Einrichtung nicht ohne fremde Hilfe oder einen Code verlass... [mehr]

Accepted Answer

In diesem Fall handelt es sich um eine freiheitsentziehende Maßnahme (§ 1831 BGB), da der einwilligungsunfähige Betreute die Einrichtung nicht ohne fremde Hilfe oder einen Code verlassen kann. Als Berufsbetreuer bist du verpflichtet, wie folgt vorzugehen: 1. **Genehmigung des Betreuungsgerichts einholen:** Jede freiheitsentziehende Maßnahme – auch das Versperren der Ausgangstür durch einen Code – bedarf der vorherigen Genehmigung durch das Betreuungsgericht (§ 1831 Abs. 1 BGB). Ohne diese Genehmigung ist die Maßnahme unzulässig. 2. **Antrag stellen:** Du musst beim zuständigen Betreuungsgericht einen Antrag auf Genehmigung der Maßnahme stellen. Im Antrag sind die Gründe für die Notwendigkeit der Maßnahme darzulegen (z.B. Eigen- oder Fremdgefährdung). 3. **Regelmäßige Überprüfung:** Die Maßnahme muss regelmäßig überprüft werden, ob sie weiterhin erforderlich ist. Auch das Gericht prüft dies im Rahmen der Genehmigung. 4. **Dokumentation:** Alle Schritte, die zur Freiheitsentziehung führen, müssen sorgfältig dokumentiert werden. 5. **Aufklärung und Information:** Du bist verpflichtet, den Betreuten – soweit möglich – und ggf. Angehörige über die Maßnahme und deren Gründe zu informieren. **Wichtig:** Ohne gerichtliche Genehmigung ist das Verlassen der Einrichtung durch einen Code eine unzulässige Freiheitsentziehung und kann strafrechtliche Konsequenzen haben. Weitere Informationen findest du z.B. beim [Bundesministerium der Justiz](https://www.bmj.de/DE/themen/familie-und-gesellschaft/betreuung/betreuung_node.html) oder bei [Betreuungsrecht.de](https://www.betreuungsrecht.de/). **Fazit:** Als Berufsbetreuer musst du umgehend die gerichtliche Genehmigung für die freiheitsentziehende Maßnahme beantragen und darfst diese ohne Genehmigung nicht dulden oder veranlassen.