Sind Familienstiftungen ungerecht?

Antwort

Ob eine Familienstiftung als ungerecht empfunden wird, hängt stark von der Perspektive und den zugrunde liegenden Wertvorstellungen ab. **Argumente, warum Familienstiftungen als ungerecht angesehen werden können:** - Sie ermöglichen es wohlhabenden Familien, Vermögen über Generationen hinweg zu sichern und Steuern zu sparen, was die soziale Ungleichheit verstärken kann. - Durch die Konstruktion einer Stiftung können Erbschafts- und Schenkungssteuern teilweise umgangen werden, was als Umgehung gesellschaftlicher Solidarität interpretiert werden kann. - Sie sind meist nur für sehr vermögende Familien relevant, was den Zugang zu solchen Vorteilen auf eine kleine Bevölkerungsgruppe beschränkt. **Argumente, warum Familienstiftungen nicht per se ungerecht sind:** - Sie dienen oft dem langfristigen Erhalt von Familienunternehmen und Arbeitsplätzen, was auch gesellschaftlichen Nutzen stiften kann. - Das Vermögen bleibt gebunden und kann nicht beliebig von einzelnen Familienmitgliedern veräußert werden, was Stabilität schafft. - Die Gründung und Verwaltung einer Stiftung ist mit Aufwand und Kosten verbunden, was einen gewissen Ausgleich schafft. **Fazit:** Ob Familienstiftungen als ungerecht gelten, ist eine gesellschaftliche und politische Frage. Kritiker sehen darin ein Instrument zur Vermögenskonzentration und Steuervermeidung, Befürworter betonen die Stabilität und den Erhalt von Unternehmen. Die rechtliche Zulässigkeit ist in Deutschland klar geregelt, die ethische Bewertung bleibt jedoch umstritten. Weitere Informationen findest du z.B. bei [Stiftung Warentest](https://www.test.de/Familienstiftung-So-funktioniert-die-Familienstiftung-5559247-0/) oder [Bundesverband Deutscher Stiftungen](https://www.stiftungen.org/).

Frage stellen und sofort Antwort erhalten