Wie kann ein Beklagter eine Sammelklage zurückweisen?

Antwort

Als Beklagter kannst du eine Sammelklage (in Deutschland meist als Musterfeststellungsklage oder Sammelklage nach ausländischem Recht bekannt) nicht einfach „zurückweisen“, sondern musst dich im Rahmen des gerichtlichen Verfahrens verteidigen. Das bedeutet: 1. **Fristgerechte Erwiderung:** Du musst innerhalb der vom Gericht gesetzten Frist auf die Klage reagieren und eine Klageerwiderung einreichen. Darin legst du deine Argumente und Beweise dar, warum die Klage unbegründet ist. 2. **Formelle Einwände:** Du kannst prüfen (lassen), ob die Klage formelle Fehler aufweist, z.B. ob die Voraussetzungen für eine Sammelklage/Musterfeststellungsklage erfüllt sind. Ist das nicht der Fall, kann ein Antrag auf Abweisung der Klage aus formellen Gründen gestellt werden. 3. **Sachliche Verteidigung:** Du kannst inhaltlich darlegen, warum die Ansprüche der Kläger nicht bestehen. 4. **Juristische Vertretung:** Gerade bei Sammelklagen empfiehlt es sich dringend, einen Rechtsanwalt einzuschalten, da diese Verfahren komplex sind. **Wichtig:** Eine „Zurückweisung“ im Sinne eines einfachen Schreibens an das Gericht oder die Kläger ist nicht ausreichend. Es handelt sich um ein gerichtliches Verfahren, das nach festen Regeln abläuft. Weitere Informationen zur Musterfeststellungsklage findest du z.B. beim [Bundesministerium der Justiz](https://www.bmj.de/DE/themen/fokus_themen/musterfeststellungsklage/musterfeststellungsklage_node.html). **Fazit:** Du musst dich im gerichtlichen Verfahren verteidigen und kannst die Klage nicht einfach „zurückweisen“. Ein Anwalt kann dich dabei unterstützen, die richtigen Schritte einzuleiten.

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