In einer Wohngemeinschaft der Kinder- und Jugendhilfe sind folgende rechtlich relevante Aspekte im Hinblick auf Diversity und Chancengleichheit besonders zu beachten: 1. **Diskriminierungsverbot** Nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) dürfen Kinder und Jugendliche sowie Mitarbeitende nicht aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Religion, Behinderung, Alter oder sexueller Identität benachteiligt werden. [Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)](https://www.gesetze-im-internet.de/agg/) 2. **Chancengleichheit** Die Kinder- und Jugendhilfe ist laut § 1 SGB VIII verpflichtet, die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen zu fördern und Benachteiligungen abzubauen. [§ 1 SGB VIII – Recht auf Erziehung, Elternverantwortung, Jugendhilfe](https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/__1.html) 3. **Inklusion** Die Angebote müssen so gestaltet sein, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderungen gleichberechtigt teilhaben können (UN-Behindertenrechtskonvention, SGB IX). 4. **Interkulturelle Öffnung** Die Wohngemeinschaft muss kulturelle Vielfalt anerkennen und fördern, z.B. durch kultursensible Betreuung und Berücksichtigung religiöser Bedürfnisse. 5. **Partizipation** Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Beteiligung an allen sie betreffenden Entscheidungen (§ 8 SGB VIII). 6. **Schutz vor Gewalt** Es besteht eine Schutzpflicht vor Diskriminierung, Mobbing und Gewalt, auch im Kontext von Diversity (z.B. Schutzkonzepte nach § 45 SGB VIII). Diese Aspekte sind rechtlich verbindlich und müssen in Konzepten, im Alltag und in der Personalpolitik von Wohngemeinschaften der Kinder- und Jugendhilfe umgesetzt werden.