Das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit aus Artikel 2 des Vertrags über die Europäische Union (EUV) umfasst mehrere grundlegende Elemente, darunter die Gewaltenteilung, die Unabhängigkeit der Justiz, die Gleichheit vor dem Gesetz und die Achtung der Grundrechte. Verstöße gegen dieses Prinzip könnten verschiedene Formen annehmen, zum Beispiel: 1. **Eingriffe in die Unabhängigkeit der Justiz**: Wenn die Regierung versucht, Richter zu beeinflussen oder zu kontrollieren, etwa durch politische Ernennungen oder Disziplinarmaßnahmen gegen unliebsame Richter. 2. **Missachtung der Gewaltenteilung**: Wenn eine der Staatsgewalten (Exekutive, Legislative, Judikative) ihre Kompetenzen überschreitet oder die anderen Gewalten in ihrer Funktion beeinträchtigt. 3. **Ungleiche Anwendung des Rechts**: Wenn Gesetze nicht für alle Bürger gleichermaßen gelten oder bestimmte Gruppen systematisch benachteiligt werden. 4. **Einschränkung der Grundrechte**: Wenn grundlegende Rechte wie Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit oder Pressefreiheit eingeschränkt werden. 5. **Korruption und Missbrauch öffentlicher Mittel**: Wenn staatliche Ressourcen missbraucht werden oder Korruption weit verbreitet ist und nicht effektiv bekämpft wird. Diese Verstöße können von der Europäischen Union sanktioniert werden, etwa durch Verfahren nach Artikel 7 EUV, die im Extremfall zum Entzug von Stimmrechten im Rat der Europäischen Union führen können. Weitere Informationen findest du auf der offiziellen Website der Europäischen Union: [europa.eu](https://europa.eu).