Darf eine Mutter ihr 11-jähriges Kind bei einer Impfung so festhalten, dass es sich nicht befreien kann, wenn das Kind gegen die Impfung ist?

Antwort

Das Festhalten eines Kindes gegen seinen ausdrücklichen Willen bei einer Impfung ist rechtlich und ethisch ein sensibles Thema. Grundsätzlich haben Eltern das Sorgerecht und damit auch die Pflicht, für das Wohl ihres Kindes zu sorgen, wozu auch medizinische Maßnahmen wie Impfungen gehören können. Bei jüngeren Kindern ist es üblich, dass Eltern sie bei medizinischen Eingriffen beruhigen oder festhalten, um Verletzungen zu vermeiden. Bei einem 11-jährigen Kind ist die Situation jedoch komplexer: - **Einwilligungsfähigkeit:** In Deutschland wird ab etwa 14 Jahren von einer Einwilligungsfähigkeit bei medizinischen Maßnahmen ausgegangen. Jüngere Kinder, insbesondere ab etwa 10 Jahren, werden aber zunehmend in Entscheidungen einbezogen. Ihr Wille sollte ernst genommen werden. - **Zwang:** Ein Kind gegen seinen ausdrücklichen Willen so festzuhalten, dass es sich nicht mehr befreien kann, kann als Zwang oder sogar als Körperverletzung gewertet werden, insbesondere wenn das Kind dadurch psychisch oder physisch leidet. - **Kindeswohl:** Das Kindeswohl steht im Vordergrund. Wenn das Kind massive Angst hat oder sich heftig wehrt, sollte gemeinsam mit dem Arzt nach einer anderen Lösung gesucht werden (z.B. Aufklärung, Gespräch, ggf. psychologische Unterstützung). **Fazit:** Rein rechtlich dürfen Eltern bei medizinisch notwendigen Maßnahmen unterstützend eingreifen, aber das Festhalten gegen den Willen eines 11-jährigen Kindes ist problematisch und sollte vermieden werden. Es ist ratsam, das Gespräch mit dem Kind und dem Arzt zu suchen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)](https://www.impfen-info.de/impfungen/allgemeine-informationen/rechtliche-grundlagen.html).

Kategorie: Recht Tags: Impfung Kindeswohl Zwang
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