Wie beeinflusst die zwanghafte Persönlichkeitsstörung eines Vorgesetzten den Büroalltag?

Eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung (auch anankastische Persönlichkeitsstörung genannt) bei einem Vorgesetzten kann sich im Büroalltag auf verschiedene Weise bemerkbar machen und das Arbeitsklima sowie die Produktivität beeinflussen. Typische Auswirkungen sind:

1. **Übermäßiger Perfektionismus:** Der Vorgesetzte legt extremen Wert auf Ordnung, Genauigkeit und Fehlervermeidung. Aufgaben werden oft wiederholt kontrolliert, was zu Verzögerungen führen kann.

2. **Kontrollbedürfnis:** Es besteht ein starkes Bedürfnis, alles selbst zu überwachen und zu steuern. Mitarbeitende erhalten wenig Freiraum und werden häufig kontrolliert, was das Vertrauen und die Eigeninitiative beeinträchtigen kann.

3. **Unflexibilität:** Veränderungen, neue Ideen oder alternative Arbeitsweisen werden nur schwer akzeptiert. Der Vorgesetzte hält starr an Regeln und Routinen fest.

4. **Detailverliebtheit:** Der Fokus liegt oft auf Kleinigkeiten, während das große Ganze aus dem Blick geraten kann. Das kann dazu führen, dass Projekte ins Stocken geraten oder Prioritäten falsch gesetzt werden.

5. **Schwierigkeiten beim Delegieren:** Aufgaben werden ungern abgegeben, da der Vorgesetzte befürchtet, andere könnten sie nicht „richtig“ erledigen. Das führt zu Überlastung beim Vorgesetzten und Frustration im Team.

6. **Kritik und Lob:** Lob wird selten ausgesprochen, Fehler hingegen werden stark betont. Das kann die Motivation und das Selbstwertgefühl der Mitarbeitenden negativ beeinflussen.

7. **Zwischenmenschliches Klima:** Die Atmosphäre kann angespannt und wenig wertschätzend sein, da der Vorgesetzte hohe Erwartungen hat und wenig Verständnis für menschliche Schwächen zeigt.

Insgesamt kann eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung bei Führungskräften zu einem angespannten Arbeitsklima, erhöhter Fluktuation und sinkender Arbeitszufriedenheit führen. Mitarbeitende fühlen sich oft überfordert, kontrolliert und wenig wertgeschätzt.