Die Wirklichkeitskonstruktion nach Barthelmess basiert auf der Annahme, dass Individuen ihre Realität aktiv konstruieren, indem sie Informationen aus ihrer Umwelt interpretieren und verarbeiten. Dieser Prozess umfasst mehrere Schritte: 1. **Wahrnehmung**: Menschen nehmen Reize aus ihrer Umgebung wahr, die durch ihre Sinne gefiltert werden. 2. **Interpretation**: Die wahrgenommenen Informationen werden durch persönliche Erfahrungen, kulturelle Hintergründe und soziale Kontexte interpretiert. Hierbei spielen individuelle Bedeutungen und Werte eine entscheidende Rolle. 3. **Konstruktion**: Auf Basis dieser Interpretationen konstruieren Individuen ihre eigene Realität. Dies geschieht durch die Bildung von Überzeugungen, Meinungen und Einstellungen. 4. **Kommunikation**: Die konstruierte Wirklichkeit wird durch Kommunikation mit anderen geteilt und kann durch soziale Interaktionen weiter beeinflusst werden. 5. **Reflexion**: Individuen reflektieren über ihre Konstruktionen und passen sie gegebenenfalls an, wenn neue Informationen oder Erfahrungen hinzukommen. Barthelmess betont, dass dieser Prozess dynamisch und fortlaufend ist, was bedeutet, dass die Wirklichkeitskonstruktion nie vollständig abgeschlossen ist, sondern sich ständig weiterentwickelt.