Hospitalismus bezeichnet die negativen psychischen und physischen Auswirkungen, die bei Kindern auftreten können, wenn sie über längere Zeit in institutionellen Einrichtungen wie Waisenhäusern oder Krankenhäusern untergebracht sind, ohne ausreichende emotionale Zuwendung und soziale Interaktion. Rene Spitz, ein österreichisch-amerikanischer Psychoanalytiker undpsychologe, führte in den 1940er Jahren bedeutende Untersuchungen zu diesem Thema durch. Er beobachtete, dass Kinder, die in Waisenhäusern lebten und dort nicht die nötige Zuwendung erhielten, Anzeichen von emotionaler und körperlicher Vernachlässigung zeigten. Spitz dokumentierte, dass diese Kinder oft an einer sogenannten "Hospitalismus"-Syndrom litten, das sich in Entwicklungsverzögerungen, emotionaler Störung und in schweren Fällen sogar in einem erhöhten Sterberisiko äußerte. Seine Studien zeigten, dass die fehlende Bindung zu Bezugspersonen und die Isolation in einer institutionellen Umgebung gravierende Folgen für die psychische Gesundheit und die soziale Entwicklung von Kindern haben können. Spitz' Arbeiten trugen dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung von emotionaler Zuwendung und stabilen Bindungen in der frühen Kindheit zu schärfen.