Warum stehen höhere Selbstwirksamkeitserwartungen nicht in Verbindung mit mehr aufgabenorientiertem Coping?

Antwort

Höhere Selbstwirksamkeitserwartungen sind oft mit einem positiven Selbstbild und der Überzeugung verbunden, Herausforderungen erfolgreich bewältigen zu können. Dennoch kann es verschiedene Gründe geben, warum sie nicht immer mit mehr aufgabenorientiertem Coping einhergehen: 1. **Emotionale Faktoren**: Menschen mit hohen Selbstwirksamkeitserwartungen könnten in stressigen Situationen eher zu emotionalem Coping neigen, weil sie sich auf ihre Fähigkeiten verlassen und weniger geneigt sind, aktiv Probleme zu lösen. 2. **Überoptimismus**: Eine hohe Selbstwirksamkeit kann zu Überoptimismus führen, wodurch Individuen möglicherweise die Notwendigkeit, aktiv zu handeln, unterschätzen und stattdessen passiv bleiben. 3. **Situationsabhängigkeit**: Die Art der Herausforderung oder Stresssituation kann beeinflussen, wie Menschen reagieren. In bestimmten Kontexten kann es effektiver erscheinen, emotionale Unterstützung zu suchen, anstatt aktiv Probleme anzugehen. 4. **Ressourcen und Unterstützung**: Selbstwirksamkeit allein garantiert nicht, dass die notwendigen Ressourcen oder Unterstützung vorhanden sind, um aufgabenorientiert zu handeln. Mangelnde Ressourcen können dazu führen, dass Individuen trotz hoher Selbstwirksamkeit nicht aktiv werden. 5. **Kognitive Verzerrungen**: Menschen könnten ihre Fähigkeiten überschätzen und daher nicht die notwendigen Schritte unternehmen, um aktiv zu copieren, weil sie glauben, dass sie die Situation auch ohne aktives Handeln bewältigen können. Diese Faktoren können dazu führen, dass eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung nicht immer mit einem aktiven, aufgabenorientierten Coping-Stil korreliert.

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