Nach Alfred Adler, einem der Begründer der Individualpsychologie, haben sowohl Belohnung als auch Strafe spezifische Auswirkungen auf das Verhalten von Kindern. 1. **Erziehung durch Belohnung**: - **Förderung von Abhängigkeit**: Kinder könnten lernen, dass sie nur dann etwas tun sollten, wenn sie dafür eine Belohnung erhalten. Dies kann zu einer Abhängigkeit von externen Belohnungen führen. - **Verstärkung von erwünschtem Verhalten**: Belohnungen können dazu beitragen, dass Kinder erwünschtes Verhalten häufiger zeigen, da sie positive Konsequenzen erwarten. - **Motivation**: Kurzfristig kann Belohnung die Motivation steigern, bestimmte Aufgaben zu erfüllen oder sich auf eine bestimmte Weise zu verhalten. 2. **Erziehung durch Strafe**: - **Angst und Unsicherheit**: Strafen können Angst und Unsicherheit hervorrufen, was das Vertrauen und die Beziehung zwischen Kind und Erziehendem beeinträchtigen kann. - **Vermeidung von Verhalten**: Kinder könnten lernen, unerwünschtes Verhalten zu vermeiden, um Strafen zu entgehen, anstatt das Verhalten aus innerer Überzeugung zu ändern. - **Aggression und Trotz**: Strafen können auch zu Trotzreaktionen oder aggressivem Verhalten führen, da Kinder sich ungerecht behandelt fühlen könnten. Adler betonte die Bedeutung von Ermutigung und positiver Verstärkung, um das Selbstwertgefühl und die soziale Verantwortung von Kindern zu fördern. Er glaubte, dass Kinder durch Ermutigung lernen, sich selbst und andere zu respektieren und kooperativ zu handeln.