Worum geht es im psychobiografischen Modell nach Erwin Böhm?

Antwort

Das psychobiografische Modell nach Erwin Böhm ist ein pflegetheoretisches Konzept, das sich auf die Pflege von älteren Menschen, insbesondere von Menschen mit Demenz, konzentriert. Es wurde von dem österreichischen Pflegewissenschaftler Erwin Böhm entwickelt und basiert auf der Annahme, dass das Verhalten und die Bedürfnisse von älteren Menschen stark von ihrer Lebensgeschichte und ihren früheren Erfahrungen geprägt sind. Kernpunkte des Modells sind: 1. **Biografiearbeit**: Die Lebensgeschichte des Pflegebedürftigen wird intensiv erforscht und dokumentiert. Dies umfasst wichtige Ereignisse, Gewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen, die das Verhalten und die Bedürfnisse der Person beeinflussen. 2. **Milieutherapie**: Die Umgebung wird so gestaltet, dass sie an die frühere Lebenswelt der Pflegebedürftigen erinnert. Dies soll Orientierung und Sicherheit bieten und das Wohlbefinden steigern. 3. **Aktivierung**: Durch gezielte Aktivitäten, die an frühere Interessen und Fähigkeiten anknüpfen, sollen die kognitiven und motorischen Fähigkeiten der Pflegebedürftigen gefördert werden. 4. **Beziehungsgestaltung**: Eine vertrauensvolle und wertschätzende Beziehung zwischen Pflegepersonal und Pflegebedürftigen ist zentral. Das Pflegepersonal soll empathisch auf die individuellen Bedürfnisse und Verhaltensweisen eingehen. Das Ziel des psychobiografischen Modells ist es, die Lebensqualität der Pflegebedürftigen zu verbessern, indem ihre individuellen Lebensgeschichten und Erfahrungen in die Pflege einbezogen werden.

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