Das neuroaffektive Beziehungsmodell nach Susan Hart und die Arbeit mit inneren Anteilen (z. B. aus der Ego-State-Therapie oder dem Inneren-Kind-Ansatz) weisen zahlreiche Überschneidungen auf. Beide Ansätze beschäftigen sich mit der Entwicklung und Integration verschiedener Persönlichkeitsanteile und deren Einfluss auf das emotionale Erleben und Verhalten. Hier sind zehn zentrale Überschneidungen: 1. **Fokus auf Bindung und Beziehung:** Beide Modelle betonen die Bedeutung früher Bindungserfahrungen für die Entwicklung innerer Anteile und emotionaler Muster. 2. **Integration verschiedener Persönlichkeitsanteile:** Ziel ist es, abgespaltene oder verletzte Anteile zu erkennen, zu verstehen und zu integrieren. 3. **Arbeit mit Emotionen:** Beide Ansätze legen Wert auf das Wahrnehmen, Benennen und Regulieren von Gefühlen. 4. **Selbstmitgefühl und Selbstfürsorge:** Die Entwicklung eines wohlwollenden, fürsorglichen Umgangs mit sich selbst und den eigenen Anteilen steht im Mittelpunkt. 5. **Ressourcenorientierung:** Stärken und Ressourcen werden genutzt, um innere Anteile zu unterstützen und zu stabilisieren. 6. **Neurobiologische Grundlagen:** Beide Modelle beziehen Erkenntnisse der Neurowissenschaften ein, insbesondere zur Entwicklung des Gehirns und der Emotionsregulation. 7. **Arbeit mit dem Körper:** Körperwahrnehmung und somatische Marker werden genutzt, um innere Prozesse zu verstehen und zu verändern. 8. **Narrative Integration:** Die Lebensgeschichte und die Geschichten der inneren Anteile werden erkundet und neu erzählt. 9. **Therapeutische Beziehung als Modell:** Die Beziehung zwischen Therapeut*in und Klient*in dient als korrigierende emotionale Erfahrung und als Modell für den Umgang mit inneren Anteilen. 10. **Förderung von Selbstregulation:** Ziel ist es, die Fähigkeit zur Selbstregulation und zum Umgang mit Stress und schwierigen Gefühlen zu stärken. Beide Ansätze ergänzen sich somit in Theorie und Praxis und bieten vielfältige Möglichkeiten für die therapeutische Arbeit mit komplexen inneren Erlebniswelten.