Entwickeln sich nach Freud Ich-Triebe und Sexualtriebe parallel zum Realitätsprinzip?

Antwort

Freud unterscheidet zwischen verschiedenen Trieben, wobei die Ich-Triebe (auch als Selbsttriebe bezeichnet) und die Sexualtriebe (Libido) eine zentrale Rolle in seiner Theorie spielen. Die Ich-Triebe sind darauf ausgerichtet, das Individuum in der Realität zu verankern und es zu befähigen, mit den Anforderungen der Umwelt umzugehen. Sie entwickeln sich parallel zu den Sexualtrieben, die auf die Befriedigung von Bedürfnissen und Wünschen abzielen. Das Realitätsprinzip, das sich im Gegensatz zum Lustprinzip (das die unmittelbare Befriedigung von Trieben sucht) entwickelt, spielt eine entscheidende Rolle in der Reifung des Ichs. Es hilft dem Individuum, zwischen den eigenen Wünschen und den Anforderungen der Realität zu balancieren. In diesem Sinne entwickeln sich sowohl Ich-Triebe als auch Sexualtriebe in einem dynamischen Prozess, der die Anpassung an die Realität und die sozialen Normen fördert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Freud die Entwicklung dieser Triebe als einen komplexen Prozess beschreibt, der sowohl die inneren Bedürfnisse als auch die äußeren Realitäten berücksichtigt.

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