Was ist der historische Hintergrund von Motivational Interviewing nach Miller und Rollnick?

Antwort

Motivational Interviewing (MI) wurde in den 1980er Jahren von William R. Miller und später gemeinsam mit Stephen Rollnick entwickelt. Der historische Hintergrund liegt vor allem in der Suchthilfe und Psychotherapie. William R. Miller, ein US-amerikanischer Psychologe, arbeitete in den 1970er Jahren mit Menschen, die Alkoholprobleme hatten. Er stellte fest, dass konfrontative und direktive Ansätze oft Widerstand hervorriefen und wenig erfolgreich waren. Stattdessen beobachtete er, dass ein empathischer, wertschätzender und partnerschaftlicher Gesprächsstil die Motivation zur Veränderung förderte. 1983 veröffentlichte Miller den ersten Artikel über Motivational Interviewing. In den folgenden Jahren entwickelte er gemeinsam mit Stephen Rollnick, einem britischen Psychologen, das Konzept weiter. 1991 erschien das erste Buch „Motivational Interviewing: Preparing People to Change Addictive Behavior“. Die Methode wurde zunächst vor allem in der Suchttherapie eingesetzt, fand aber bald Anwendung in vielen anderen Bereichen wie Gesundheitsförderung, Sozialarbeit und Psychotherapie. Motivational Interviewing basiert auf humanistischen und klientenzentrierten Ansätzen, insbesondere auf den Prinzipien von Carl Rogers. Es betont die Autonomie der Klient*innen, Empathie und die Förderung der eigenen Motivation zur Veränderung. Weitere Informationen: - [Offizielle Seite von William R. Miller](https://psych.unm.edu/people/faculty/profile/william-miller.html) - [Motivational Interviewing Network of Trainers (MINT)](https://motivationalinterviewing.org/)

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