Die Objektbeziehungstheorie, Selbstpsychologie und Intersubjektivität sind drei bedeutende Ansätze in der Psychoanalyse, die sich mit der Entwicklung des Selbst und der zwischenmenschlichen Beziehungen befassen. Hier sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser Theorien: **Gemeinsamkeiten:** 1. **Fokus auf Beziehungen:** Alle drei Theorien betonen die Bedeutung von Beziehungen für die psychische Entwicklung. Sie betrachten, wie Interaktionen mit anderen Menschen das Selbstbild und die psychische Gesundheit beeinflussen. 2. **Entwicklung des Selbst:** Jede Theorie beschäftigt sich mit der Entwicklung des Selbst und der Identität, wobei sie unterschiedliche Aspekte und Mechanismen hervorheben. 3. **Einfluss der frühen Kindheit:** Alle Ansätze erkennen die Rolle der frühen Kindheit und der primären Bezugspersonen in der Entwicklung psychischer Strukturen an. **Unterschiede:** 1. **Objektbeziehungstheorie:** Diese Theorie, die stark von Melanie Klein und anderen entwickelt wurde, konzentriert sich auf die inneren Repräsentationen von Beziehungen zu „Objekten“ (d.h. anderen Menschen). Sie betont, wie diese inneren Bilder das Verhalten und die Emotionen im Erwachsenenleben beeinflussen. 2. **Selbstpsychologie:** Entwickelt von Heinz Kohut, legt die Selbstpsychologie den Schwerpunkt auf das Selbst und dessen Entwicklung. Sie untersucht, wie das Selbst durch empathische Beziehungen zu anderen Menschen gestärkt oder geschwächt wird und betont die Bedeutung von Selbstobjekten, die das Selbst unterstützen. 3. **Intersubjektivität:** Dieser Ansatz, der von Theoretikern wie Robert Stolorow und George Atwood geprägt wurde, fokussiert sich auf die wechselseitige Beziehung zwischen Therapeuten und Klienten sowie auf die Bedeutung von geteilten Erfahrungen. Intersubjektivität betont, dass das Verständnis von psychischen Prozessen nur im Kontext von zwischenmenschlichen Interaktionen möglich ist. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle drei Theorien die Bedeutung von Beziehungen für die psychische Entwicklung betonen, jedoch unterschiedliche Schwerpunkte setzen: die Objektbeziehungstheorie auf innere Repräsentationen, die Selbstpsychologie auf das Selbst und seine Unterstützung durch andere, und die Intersubjektivität auf die wechselseitige Beziehung und geteilte Erfahrungen.