Warum erklärt das Filtermodell der frühen Selektion nicht das Cocktailparty-Phänomen?

Antwort

Das Filtermodell der frühen Selektion, das von Donald Broadbent in den 1950er Jahren vorgeschlagen wurde, besagt, dass sensorische Informationen in einem frühen Stadium der Verarbeitung gefiltert werden, bevor sie in das Bewusstsein gelangen. Dieses Modell legt nahe, dass nur die relevantesten Informationen (z. B. die Stimme eines Gesprächspartners) durchgelassen werden, während irrelevante Informationen (z. B. andere Gespräche im Raum) blockiert werden. Das Cocktailparty-Phänomen hingegen beschreibt die Fähigkeit, in einer lauten Umgebung, wie einer Cocktailparty, einem bestimmten Gespräch zu folgen, während andere Gespräche und Geräusche ignoriert werden. Ein zentrales Merkmal dieses Phänomens ist, dass Menschen oft in der Lage sind, auf ihren eigenen Namen oder andere bedeutende Informationen aus dem Hintergrund zu reagieren, selbst wenn sie nicht aktiv darauf achten. Dies deutet darauf hin, dass einige Informationen, die als irrelevant betrachtet werden, dennoch verarbeitet werden können. Die Erklärung des Cocktailparty-Phänomens erfordert daher ein Modell, das eine spätere Selektion oder eine flexiblere Verarbeitung von Informationen zulässt. Modelle wie das Modell der späten Selektion von Deutsch und Deutsch oder das Modell der parallelen Verarbeitung bieten eine bessere Erklärung, da sie berücksichtigen, dass auch irrelevante Informationen bis zu einem gewissen Grad verarbeitet werden können, bevor eine bewusste Entscheidung über die Relevanz getroffen wird.

Frage stellen und sofort Antwort erhalten