Wie ist der Ablauf eines Gesprächs bei Rogers?

Antwort

Carl Rogers, ein bedeutender Psychologe und Begründer der klientenzentrierten Therapie, hat einen spezifischen Ansatz für therapeutische Gespräche entwickelt. Der Ablauf eines solchen Gesprächs kann wie folgt beschrieben werden: 1. **Begrüßung und Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung**: Der Therapeut begrüßt den Klienten und schafft eine warme, einladende Atmosphäre. Es ist wichtig, dass der Klient sich sicher und verstanden fühlt. 2. **Offene Gesprächsführung**: Der Therapeut stellt offene Fragen und ermutigt den Klienten, frei über seine Gedanken und Gefühle zu sprechen. Es gibt keine vorgefertigte Agenda; der Klient bestimmt die Themen. 3. **Aktives Zuhören**: Der Therapeut hört aufmerksam zu, zeigt Empathie und Verständnis. Dies geschieht durch verbale und nonverbale Signale, wie Nicken, Augenkontakt und bestätigende Äußerungen. 4. **Reflexion und Paraphrasieren**: Der Therapeut spiegelt die Aussagen des Klienten wider, um sicherzustellen, dass er richtig verstanden wurde. Dies hilft dem Klienten, seine eigenen Gedanken und Gefühle besser zu erkennen und zu ordnen. 5. **Akzeptanz und bedingungslose positive Wertschätzung**: Der Therapeut akzeptiert den Klienten bedingungslos und wertschätzt ihn, unabhängig von seinen Äußerungen oder Verhaltensweisen. Dies fördert ein Gefühl der Sicherheit und Selbstakzeptanz beim Klienten. 6. **Förderung der Selbstexploration**: Der Therapeut ermutigt den Klienten, tiefer in seine eigenen Erfahrungen und Gefühle einzutauchen, um ein besseres Verständnis seiner selbst zu entwickeln. 7. **Abschluss des Gesprächs**: Am Ende des Gesprächs fasst der Therapeut die wichtigsten Punkte zusammen und bespricht mögliche nächste Schritte oder weitere Sitzungen. Dieser Ablauf ist flexibel und kann je nach den individuellen Bedürfnissen des Klienten variieren. Der Fokus liegt stets darauf, dem Klienten zu helfen, seine eigenen Lösungen zu finden und persönliches Wachstum zu fördern.

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