Das Zensuswahlrecht, das im 19. Jahrhundert in Frankreich angewendet wurde, begünstigte vor allem wohlhabende Bürger, da das Wahlrecht an die Zahlung einer bestimmten Steuer (Zensus) gekoppelt war. Dies bedeutete, dass nur diejenigen, die eine bestimmte Steuerhöhe erreichten, wählen und gewählt werden konnten. **Profiteure des Zensuswahlrechts:** 1. **Reiche Bürger und Großgrundbesitzer:** Diese Gruppe hatte die finanziellen Mittel, um die erforderlichen Steuern zu zahlen und somit das Wahlrecht zu erlangen. 2. **Bourgeoisie:** Die aufstrebende Mittelschicht, die durch Handel und Industrie Wohlstand erlangte, profitierte ebenfalls vom Zensuswahlrecht. **Auswirkungen auf die Arbeit der Nationalversammlung:** 1. **Elitärer Charakter:** Die Nationalversammlung setzte sich hauptsächlich aus wohlhabenden Bürgern zusammen, was zu einer Politik führte, die die Interessen der Reichen und der Bourgeoisie bevorzugte. 2. **Begrenzte Repräsentation:** Die breite Masse der Bevölkerung, insbesondere Arbeiter und Bauern, war von der politischen Teilhabe ausgeschlossen, was zu einer einseitigen Gesetzgebung führte. 3. **Stabilität und Konservatismus:** Da die wohlhabenden Klassen oft konservativere Ansichten vertraten, führte dies zu einer stabileren, aber auch weniger progressiven Politik. Diese Struktur führte oft zu sozialen Spannungen, da große Teile der Bevölkerung sich nicht repräsentiert fühlten, was langfristig zu politischen Unruhen und Reformbewegungen führte.