Harry Graf Kessler, ein deutscher Schriftsteller und Kunstsammler, hatte eine differenzierte Sicht auf die Revolution von 1918. In seinen Tagebüchern und Schriften äußerte er sowohl Hoffnung als auch Skepsis gegenüber den politischen Veränderungen, die die Novemberrevolution mit sich brachte. Kessler sah die Revolution als eine notwendige Reaktion auf die politischen und sozialen Missstände im Deutschen Kaiserreich. Er war jedoch auch besorgt über die Unruhen und die Radikalität, die mit der Revolution einhergingen. Kessler befürchtete, dass die revolutionären Bewegungen nicht die gewünschten stabilen und demokratischen Strukturen schaffen würden, sondern zu Chaos und einer möglichen Diktatur führen könnten. Insgesamt war Kesslers Beurteilung der Revolution von 1918 geprägt von einem tiefen Verständnis für die Komplexität der politischen Situation und einem Wunsch nach einer stabilen, demokratischen Zukunft für Deutschland.