Der Zentrale Runde Tisch in der DDR, der ab Dezember 1989 bis März 1990 tagte, war ein Gremium, das aus Vertretern der alten SED-Regierung und der neuen oppositionellen Gruppen bestand. Die Übergangsregierung und die Teilnehmer des Runden Tisches hatten verschiedene Vorstellungen und Ziele, die sie verfolgten: 1. **Demokratisierung**: Ein zentrales Anliegen war die Einführung demokratischer Strukturen und die Vorbereitung freier Wahlen. Es ging darum, die Macht der SED zu brechen und ein Mehrparteiensystem zu etablieren. 2. **Rechtsstaatlichkeit**: Die Schaffung eines Rechtsstaates mit unabhängigen Gerichten und der Schutz der Bürgerrechte waren wichtige Themen. Es sollte ein System aufgebaut werden, das die Rechte und Freiheiten der Bürger garantiert. 3. **Wirtschaftliche Reformen**: Die Umgestaltung der Planwirtschaft in eine Marktwirtschaft war ein weiteres Ziel. Es gab Diskussionen über die Privatisierung von Staatsbetrieben und die Schaffung eines sozialen Marktwirtschaftssystems. 4. **Wiedervereinigung**: Die Frage der deutschen Einheit spielte eine zunehmend wichtige Rolle. Viele Teilnehmer des Runden Tisches setzten sich für eine schnelle Wiedervereinigung mit der Bundesrepublik Deutschland ein. 5. **Aufarbeitung der Vergangenheit**: Die Aufarbeitung der SED-Diktatur und die Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen waren ebenfalls wichtige Themen. Es ging darum, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und die Stasi-Akten zu öffnen. Der Zentrale Runde Tisch war ein bedeutendes Forum für den Dialog und die Verhandlung dieser und weiterer Themen, die den Übergang der DDR zu einer demokratischen Gesellschaft begleiteten.