Veronique Zanetti beschreibt die Theorie des politischen Realismus in Bezug auf gerechte Kriege als eine Perspektive, die die moralischen und ethischen Dimensionen von Kriegen weitgehend ausklammert. Politischer Realismus konzentriert sich auf die Machtinteressen und die Sicherheit von Staaten, wobei moralische Überlegungen oft als sekundär oder irrelevant betrachtet werden. In dieser Sichtweise sind Kriege gerechtfertigt, wenn sie den nationalen Interessen dienen und die Machtbalance erhalten oder verbessern. Zanetti kritisiert diese Haltung, da sie die moralische Verantwortung und die humanitären Konsequenzen von Kriegen vernachlässigt.